[Mitarbeiter.zoologie] FYI (sorry that it is German)

Anna Friedel anna.friedel at student.uni-halle.de
Di Mär 15 12:43:24 CET 2022


 


Von: Inga Olfen [mailto:I.Olfen at DeutscheWildtierStiftung.de]


Gesendet: Dienstag, 15. März 2022 12:13

Betreff: Erfolgreicher Wildbienenschutz in Berlin und München


 


Berlin / München Die Hauptstadt ist Bienenstadt: 320 verschiedene
Wildbienenarten summen
in der Metropole. Auch auf den 71 Blühflächen, die die Deutschen
Wildtier Stiftung
in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat in den vergangenen fünf Jahren
angelegt hat. 103 Arten fanden die Bienenexperten der Stiftung bei ihren
Zählungen auf zehn dieser Flächen, darunter elf Arten, die laut der
Roten Liste
gefährdeter Tierarten in Deutschland in ihrem Bestand bedroht sind. Mit
dabei:
die Löcherbiene Heriades rubicundus, die erst seit wenigen Jahren
überhaupt in Deutschland nachgewiesen ist, und in Käfer-Fraßgängen in
Totholz
nistet. Außerdem wurden 22 sogenannte oligolektische Arten nachgewiesen.
Dies
sind Spezialisten, die ausschließlich den Pollen einer bestimmten
Pflanzenfamilie oder -art sammeln und ohne ihre spezifischen
Futterpflanzen
keinen Nachwuchs produzieren können.


 


Auch auf ihren Münchner Projektflächen wurden die Forscher der
Deutschen Wildtier Stiftung fündig. Hier wiesen sie insgesamt 60
Wildbienenarten nach, von denen sieben Arten laut Roter Liste
bestandsgefährdet
sind. Im Hirschgarten wurde als Besonderheit die sehr seltene
Grubenhummel Bombus
subterraneus entdeckt. Sie baut ihre Nester in verlassenen Maulwurfs-
und
Mausbauten. Sie
braucht offene und trockene Standorte und lebt in hecken- und
strukturreichen
Landschaften, Flächen, die man in einer Großstadt eher nicht vermuten
würde.


 


Seit
2018 erproben die Deutsche Wildtier Stiftung und die Senatsverwaltung
für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz in Berlin gemeinsam mit den
Berliner Bezirken Maßnahmen zur Aufwertung
öffentlicher Grün- und Freiflächen für bestäubende Insekten. Auch in
München
ist die Deutsche
Wildtier Stiftung nun seit vier Jahren im Wildbienenschutz aktiv. In der
Bayern-Metropole wird das Projekt „München floriert“ durch den
Bayerischen
Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale gefördert.
„Gemeinsam mit
unseren Kooperationspartnern verbessern wir die Bedingungen für
Wildbienen in
Städten, indem wir Blühwiesen anlegen, Blühgehölze pflanzen, natürliche
Niststrukturen fördern und künstliche Nisthilfen aufstellen“, erklärt
Dr.
Christian Schmid-Egger, Leiter des Projekts „Berlin blüht auf.“


 


Manchmal braucht es für diese Arbeit einen langen Atem: „Sind Flächen
gefunden, die für eine wildbienenfreundliche Bewirtschaftung infrage
kommen,
müssen die Böden für die Einsaat zunächst sorgfältig vorbereitet
werden“, so
Schmid-Egger. Der Aufwuchs mit speziell ausgewählten Wildpflanzen muss
dann gut
gepflegt werden, bevor die ersten Wildbienen kommen. Aber der Aufwand
lohnt
sich: Die Arbeit der letzten fünf Jahren war sehr erfolgreich, in Berlin
finden
Wildbienen inzwischen auf 71 Flächen perfekte Lebensbedingungen. „Unsere
aktuellen tierökologischen Gutachten in Berlin und München zeigen
deutlich,
dass artenreiche Blühflächen zur Förderung von Wildbienen beitragen.
Auch
Biotope in der Stadt können viele wertvolle Artenvorkommen beherbergen“,
sagt
Schmid-Egger, „wir sind sehr zufrieden mit unseren Ergebnissen.“ 


 


Damit sich die Populationen der Wildbienen auch in Zukunft weiter
entwickeln können, sorgen die Artenschützer der Deutschen Wildtier
Stiftung
auch in diesem Jahr dafür, dass es in München und Berlin ausreichend
Nahrung
und Nistplätze für die hochbedrohten Wildbienen gibt. „Künftig setzen
wir noch
stärker auf eine wildbienenfreundliche Bewirtschaftung von Parkanlagen
und
Mittelstreifen auf Fahrbahnen“, sagt Schmid-Egger. Dazu gehört auch, die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünflächenämter zu sensibilisieren
und zu
schulen, sodass sie beispielsweise nur zu bestimmten Zeiten mähen und
stets
Teilflächen ungemäht stehenlassen. Sonst kann es passieren, dass an nur
einem
Tag alle Wildbienen-Futterpflanzen durch die Mähwerke zerstört werden
und die
Tiere keine Nahrung mehr finden. Eines liegt Schmid-Egger besonders am
Herzen:
„Die aktuelle Überbauung vieler wertvoller Wildbienenhabitate in Berlin
und München
muss gestoppt werden.“ 


 


Eine Übersicht über alle Wildbienenprojekte der Deutschen Wildtier
Stiftung finden Sie hier: www.wildbiene.org.


 


 


Inga Olfen


Leiterin Kommunikation


 


Deutsche Wildtier Stiftung


Christoph-Probst-Weg 4


20251 Hamburg


 


Telefon    040 970 78 69-13 (Achtung, neue Durchwahl)


Fax        
  040 970 78 69-99


I.Olfen at DeutscheWildtierStiftung.de


www.DeutscheWildtierStiftung.de


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